photo: Boris Jagetić Daraboš
photo: Boris Jagetić Daraboš Arhiva TZG Ivanec

 

Tauchen wir tief ein in die Dunkelheit der Bergbauvergangenheit. Der Bergbau in der Region Ivanec reicht weit zurück in die Geschichte und hat diese Gegend geprägt, wodurch sie eine besondere Identität erhalten hat. Jedes Jahr feiern wir ihn deshalb mit einer besonderen Veranstaltung, den „Bergbautagen von Ivanec“. Die Stadt, die am Fuße eines großen Berges liegt, bewahrte Erzvorkommen entlang des Baches Željeznica, wobei Spuren von Eisenschlacke auf die Kunst des Eisenschmelzens schon in prähistorischen Zeiten hindeuten. Eine unerwartete Entdeckung von Limoniterz in der Nähe der Kapelle des Heiligen Geistes, unweit der geheimnisvollen „Vražja pećina“ (Teufelshöhle), brachte nicht nur Metall, sondern wurde auch als Ocker für lebendige Pigmente verwendet. Im historischen „Temni Dol“ (Dunkles Tal) oberhalb von Prigorec können wir ein längst verlassenes Bergwerkschacht und Anzeichen verschiedener Erze, einschließlich Eisen-Mangan-Erz, entdecken.

Europäische Bergleute und Geschäftsleute auf der Suche nach Bergbauschätzen in Ivanec

Es gibt Hinweise darauf, dass sich in der Region Ivanec, angezogen durch den Reichtum an Erzen, Bergleute aus Deutschland (Sachsen) versammelten, denen später Bergleute aus französischen Gebieten folgten. Während des 19. Jahrhunderts begannen Archäologen mit den ersten geologischen Untersuchungen in Nordwestkroatien und enthüllten die Geheimnisse unserer Felsen und des Bodens sowie der Tiefen der Ivančica.

Ein guter Ruf verbreitet sich weit

Der Ruf über die Bergbaureichtümer in Ivanec hallte in Wien, Budapest und Belgien wider, und verschiedene Aktiengesellschaften und Geschäftsleute kamen, um die lebenswichtige Substanz des Untergrunds zu nutzen und Erz abzubauen.
Im Herzen des letzten Jahrhunderts wurden auf den Nordhängen der Ivančica Zink und Blei an der Fundstelle Velika Obreš abgebaut. Die bekannte Mine „Kraševski Zviri“ hatte geschätzte 20.000 Tonnen Erz, doch große Wassermengen beeinträchtigten ihre Ausbeute. Neben der Mine „Kraševski Zviri“ gab es auch eine Zinkhütte in Kuljevčica, die von 1863 bis 1883 in Betrieb war, bis sie aufgrund des Mangels an heimischem Erz und der hohen Kosten für den Transport von Erz aus Kärnten geschlossen wurde.

Der Reichtum an Braunkohle schafft zahlreiche Arbeitsplätze

Der Beginn des 20. Jahrhunderts brachte neue Dynamik und Schwung in die Bergbautätigkeit. Entdeckte Braunkohleschichten versprachen eine außergewöhnliche Perspektive durch eine potenzielle jahrhundertelange Ausbeutung. Zahlreiche Bergwerksschächte wurden eröffnet, und bis zum Zweiten Weltkrieg arbeiteten in den Bergwerken rund um Ivanec sogar 800 Arbeiter.

Bis 1975 beeindruckende 7,8 Millionen Tonnen Kohle aus den Minen gefördert

Das Jahr 1962 markierte das Ende einer langen Ära des Kohleabbaus in Ivanec, während der Betrieb im Kohlebecken Ivanečko-Ladanjski bis 1975 schrittweise eingestellt wurde. Schätzungen zufolge wurden bis 1945 etwa 3,5 Millionen Tonnen Kohle aus dieser Mine gefördert. Doch zwischen 1945 und 1975 stieg diese Zahl auf beeindruckende 7,8 Millionen Tonnen an. Die Bergbautradition hat zahlreiche Geschichten tief unter der Erde bewahrt und einen unauslöschlichen Eindruck in der Geschichte dieser Region am Fuße des Ivančica hinterlassen.

Bergbaugesellschaft aus Ivanec: Eine Brücke zwischen Vergangenheit und Gegenwart

Tief in den dunklen Stollen von Ivanec, wo die schwieligen Hände der Bergleute ihr wichtigstes Werkzeug waren, sicherten die Männer durch harte Arbeit über ein Jahrhundert lang das Überleben ihrer Familien. Das späte 19. und das 20. Jahrhundert stellten die Bergleute vor immense Herausforderungen, da sie ohne moderne Maschinen und Hilfsmittel auskommen mussten und dabei allein auf ihre körperliche und mentale Stärke sowie ihre Einschätzung der Gefahren vertrauen konnten. Später übernahmen Pferde einen Teil der Last, indem sie beladene Wagen zogen. Doch ihr Dasein im Bergwerk forderte einen hohen Preis: Die Tiere wurden oft blind und waren durch die schweren Lasten erschöpft. Erkrankte Pferde wurden schließlich dem Schlachter übergeben. Auch für die Bergleute blieb die Arbeit lebensgefährlich, denn der Beruf war durchgehend von hohem Risiko geprägt.

Bergbaugesellschaft aus Ivanec: Rettung und Unterstützung für Bergleute

Angesichts der Härte und Anforderungen dieses Berufs gründeten die Minenbesitzer mit Genehmigung der Königlichen Bergbauleitung die Bergbaugesellschaft Ivanec. Diese Gesellschaft vereinte etwa zwanzig mutige Mitglieder – erfahrene Arbeiter, Handwerker und Beamte –, die in der Rettung verunglückter Bergleute geschult waren. Ihre Aufgabe bestand darin, die Arbeitsbedingungen in den Minen zu überwachen und im Falle eines Unfalls für die Rettung der Bergleute zu sorgen.

Uniformen als besonderes Symbol

Die Mitglieder der Gesellschaft trugen spezielle Uniformen, die aus Mützen mit einem Bergbausymbol in Form eines Lorbeerkranzes aus Messing, Gürteln, Hosen und hohen Stiefeln bestanden. Goldene Streifen an den Kragen markierten die Rangordnung und die Rollen der Kommandanten, Stellvertreter, Ärzte, Trompeter, Sanitäter und anderer Teammitglieder. Zum Parade-Outfit gehörte auch eine spezielle Bergbauaxt, die den gesamten Produktionsprozess in der Mine symbolisierte. Das Tragen der Uniform war streng geregelt, und ihr Nähen durfte nur mit Genehmigung der „Königlichen Bergbauleitung“ erfolgen. Mit der Zeit erwarb die Gesellschaft eigene Räumlichkeiten und die notwendigen Arbeitsmittel. Ihre Einsätze retteten unzählige Leben, und auch Feuerwehrleute sowie eine Blaskapelle waren Teil der Gesellschaft.

Die wiedererweckte Tradition der mutigen Bergbaugesellschaft

Im Jahr 2006 wurde die Bergbaugesellschaft aus Ivanec auf Initiative des Visionärs Boris Jagatić Daraboš als historische Einheit der kroatischen Armee neu ins Leben gerufen. Diese Wiedergründung diente dem Andenken an die ehemaligen Bergleute, der Bewahrung eines wichtigen Teils der Tradition von Ivanec und der aktiven Einbindung dieses Erbes in die touristische Förderung der Stadt. Die erste öffentliche Inspektion der Gesellschaft fand am 24. Juni 2006 im Rahmen der Feierlichkeiten zum „Tag der Stadt Ivanec“ statt. Die auffälligen Uniformen wurden detailgetreu nach den Vorbildern aus dem späten 19. Jahrhundert rekonstruiert.
Die Bergbaugesellschaft aus Ivanec ist in dieser Region Europas einzigartig und bewahrt mit Stolz das reiche Erbe des Bergbaus.