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Töpferei – Geschütztes immaterielles Kulturerbe

photo: Domagoj Sever
photo: Domagoj Sever Arhiva TZŽ Varaždinske

 

Die ersten schriftlichen Erwähnungen der Töpferei in dieser Region datieren aus dem 18. Jahrhundert. Nach dem Ersten Weltkrieg gab es in Bedenec sogar 67 Töpfer, die mit diesem Handwerk ihren Lebensunterhalt verdienten. Doch in den 1990er Jahren schrumpfte die Zahl auf nur noch sechs, und heute ist lediglich ein Töpfer aktiv geblieben.

Sind wir bereit, in eine Zeitmaschine einzutreten, die uns in die Vergangenheit führt? Eine Zeit, in der wir den Klang des Töpferrades hören und uns den Ton vorstellen können, der sich je nach Farbe verändert. Wenn wir über Töpferei sprechen, können wir sie kaum nur als Handwerk bezeichnen – sie ist vielmehr eine Form der Kunst.

Die traditionelle Töpferei im nordwestlichen Kroatien genießt den Status eines Kulturgutes der Republik Kroatien.
Bedenec, Jerovec und andere Siedlungen im „Bednjatal“ entlang des Flusses Bednja waren einst das Zentrum dieses Handwerks im weiteren Raum von Ivanec. Neben der Herstellung von Töpferwaren waren die Töpfer auch rege Händler. Mit Pferdewagen transportierten sie ihre Waren durch die Regionen Zagorje, Međimurje und Podravina. Aufgrund der hohen Nachfrage reisten einige Töpfer sogar bis nach Wien. Die Kunstfertigkeit der Keramikherstellung wurde von Generation zu Generation weitergegeben, und in den genannten Ortschaften war beinahe die gesamte männliche Bevölkerung in diesem Handwerk tätig.

Die Veranstaltung, die die Töpferei feiert, „Tag der Bednjataler Töpferei“

Mit dem Ziel, die Erinnerung an die einst blühende Töpferei dieser Region wiederzubeleben – ein Handwerk, das früher die Lebensgrundlage vieler Familien sicherte und von großer Bedeutung für unsere wertvolle Tradition war – ehrt die Veranstaltung „Tag der Bednjataler Töpferei“ die Generationen von Töpfern, die dieses ursprüngliche Handwerk bis heute bewahren.

Die Veranstaltung findet Ende des Sommers im Ethno-Haus in Bedenec statt und bietet eine einzigartige Darstellung des Lebens und Schaffens in dieser Region.

Wie verlief der Herstellungsprozess der Töpferwaren?

Zunächst wurde der Ton in den Trockenperioden per Hand ausgehoben. Anschließend wurde er sorgfältig bearbeitet und gereinigt, da die Qualität der Töpferwaren maßgeblich von der Beschaffenheit des Tons abhing. Danach wurde der Ton auf dem „Kolombar“, einem traditionellen Töpferrad, geformt. Die Töpfer nutzten ein Rad, das sie mit dem Fuß drehten, während ihre Hände die zukünftigen Kunstwerke frei formten.

Nach dem Formen wurde das Geschirr vorsichtig an der Luft getrocknet, um Risse zu vermeiden. Darauf folgte der Engobierungsprozess mit weißem Ton, das Anbringen von Verzierungen und zwei Brennvorgänge. Der erste Brand veränderte die Farbe des Geschirrs, während der zweite Brand bei hohen Temperaturen für die Festigkeit und Wasserundurchlässigkeit der Stücke sorgte.

Die Töpferei ist nicht nur ein Handwerk, sondern eine Kunstform, die über Generationen hinweg weitergegeben wurde.